Kaum ein anderes Tier gestaltet seine Umwelt so nachhaltig wie dieses größte Nagetier Europas. Mit seinen scharfen Nagezähnen fällt er ufernahe Bäume und errichtet Dämme, die das Wasser aufstauen. Es bilden sich Seen und Auwälder, die anderen Tierarten Lebensraum bieten. Die „Biberburg“ wird in die Uferböschung gegraben oder aus Knüppeln und Ästen errichtet. Der Eingang liegt stets unter Wasser, was der Biberfamilie Schutz vor Feinden bietet.
Biber sind bestens an ihr aquatisches Leben angepasst: mit Hautfalten verschließbare Ohren und Nase, ein wasserdichtes Fell mit 20 – 30 000 Haaren/cm2 Haut, Schwimmhäute an den Hinterbeinen, mit „Putzkralle“ an der Innenzehe zum Kämmen der nassen Haare und ein flacher, schuppenartiger Schwanz („Kelle“) als Paddel, das bei Gefahr laut klatschend auf das Wasser geschlagen wird.
Ortsnamen weisen auf das frühere Vorkommen in Becken und Tälern der Alpen hin (z.B. Biberwier, Bezirk Reutte). Im 19. Jh. wurde der Biber in Mitteleuropa durch Pelzjagd, Trockenlegung der Auen und Uferverbau ausgerottet. Um 1970 wurde er an Donau und Inn wieder ausgesetzt. Seit den 90er Jahren ist der Biber auch in Tirol wieder festzustellen.