Bayerische Kurzohrmaus

Die Bayerische Kurzohrmaus ist eine sehr geheimnisvolle Wühlmaus. Sie ist nicht nur scheu und unterirdisch lebend wie andere Wühlmause, sondern auch noch extrem selten! Die Art wurde erstmals 1962 bei Garmisch-Partenkirchen in Bayern entdeckt und galt nach jahrzehntelangem Nichtauftreten als verschollen – bis 2023 nach langjähriger Suche durch das LfU Bayern wieder Individuen in Mittenwald nachgewiesen wurden. Bis dahin lag das einzig weitere bekannte Vorkommen in Nordtirol, nahe des Alpenzoo Innsbruck-Tirol. Wegen ihres kleinen und isolierten Verbreitungsgebiets und der sehr kleinen Population ist sie in der Roten Liste Deutschlands als „Ausgestorben oder verschollen“ und in der Roten Liste Österreichs als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Die Bayerische Kurzohrmaus ist die wohl seltenste Säugetierart Europas – und vielleicht sogar der Welt! 

Durch ein Artenschutzprojekt will der Alpenzoo diese bedrohte Art vor dem Aussterben schützen. Dazu gehört der Schutz der Art in der Wildbahn sowie ihrer Lebensräume genauso wie die Nachzucht in Zoos, um sie an geeigneten Standorten auszuwildern. Auch im Alpenzoo leben ein paar Kurzohrmäuse – diese befinden sich aktuell hinter den Kulissen, um sich in Ruhe zu vermehren. Wenn sie nicht gerade mit dem Tunnelbau beschäftigt sind, fressen sie besonders gerne Körner, Wurzelgemüse und frische Wiesenkräuter. 

Die Bayerische Kurzohrmaus hat sehr kleine Augen und Ohrmuscheln und ein kürzeres Schwänzchen als andere Wühlmäuse. Von ihrer häufigeren Schwesterart, der Gewöhnlichen Kurzohrmaus, ist sie jedoch nur schwer zu unterscheiden. Dazu müssen ForscherInnen im Labor ihre DNA untersuchen oder Zahn- und Schädelmessungen durchführen.